
Einmalig in Deutschland: Neubau eines orthodoxen Klosters vor dem Abschluß
Mai 2022
Seit vielen Jahren betreut der SMO den Bau des ersten (und einzigen) deutschen orthodoxen Klosters. Das Kloster der heiligen Dreifaltigkeit in Buchhagen a.d.Weser steht vor der Vollendung. In 2021 konnte endlich mit dem Bau der Klosterkirche begonnen werden. Viel ist zu tun, aber es wird etwas Großes und Eindrucksvolles entstehen ein "Anker des Himmels in der Welt". Auch hier kann man mit Spenden oder praktischer Mitarbeit helfen. Mehr dazu unter: https://orthodox.de

Generalversammlung 2022
Juni 2022
Der Detmolder Sankt Martin Orden traf sich zur Generalversammlung im Versammlungsraum des Cafe CUP in Detmold. Aufgrund der Corona-Situation gab es auch hier, wie bei vielen Vereinen, leider einen spürbaren Mitgliederschwund.
Trotzdem konnte der Verein einiges bewegen und begleiten. In Kooperation mit der Euwatec gGmbH war seit Ende 2020 ein Architekt als Bau- und Projektleiter angestellt, der sich zunächst vorwiegend um das Projekt koptisches Kloster Brenkhausen kümmerte. Ein weiterer Schwerpunkt war das Projekt „Barrierefreier Umbau für Behinderte und Senioren“ . Hier werden Beratungs- und Planungstätigkeiten für Einzelpersonen aber auch Vereine übernommen, die ihr Gebäude oder Wohnung barrierefrei umgestalten wollen oder müssen. Bspw. wurde Fam. Fleischer beraten, deren Tochter nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist (die LZ berichtete) und wo nun ein entsprechend behindertengerechter Anbau an das Elternhaus erfolgen soll.
Auch mit dem Verein Heimathafen Lippe e.V. steht man in Kontakt und begleitet und berät hinsichtlich der Errichtung einer geplanten Hospizeinrichtung in Lippe.
Besonders erfreulich ist aber die Fertigstellung des ersten (und einzigen) orthodoxen Klosters Buchhagen bei Bodenwerder, wo nun endlich nach über 25 Jahren mit dem Bau der Klosterkirche begonnen werden konnte.
Bauleiter H. Redeker ist inzwischen bei einem Privatunternehmen, der K&K Immobilien GmbH in Minden angestellt und wird hier erfreulicherweise für 15 Std. pro Woche für Tätigkeiten im Sankt Martin Orden freigestellt.
„Das wird beizeiten noch angemessen zu würdigen zu sein“ so der wiedergewählte 1. Vorsitzende Markus Wehrmann „vielleicht im Rahmen der 33 Jahre- Feier, die für den Sankt Martins Tag im November geplant wird.“ In welchem Rahmen und wie aufwendig diese Feier stattfinden soll, wird noch überlegt und entscheiden werden.
Der Vorstand will allerdings auch verstärkt an Firmen und Institutionen herantreten um diese als Kooperationspartner zu gewinnen, ebenso wie neue zahlende Mitglieder. „Es soll und muss ja vernünftig weitergehen“ so der stellvertretende Vorsitzende Manfred Neumann, „wir müssen wieder mehr in die Öffentlichkeit und die wirklich guten und tollen Projekte und Aktionen bekanntmachen und bewerben.“
Verstärkt wird der Vorstand durch Michael Sauer als Kurator und Christina Kröger als Ordensbaumeisterin.
Auch die homepage des Vereins ist wieder online und unter www.SanktMartinOrden-Lippe.de zu sehen.
Man darf gespannt sein was dieses Jahr und die kommenden noch bringen werden. Eins ist aber schon klar: Die beiden Vorsitzenden und der Bauleiter werden demnächst eine Woche lang ehrenamtlich handfest beim Bau des Klosters Buchhagen mithelfen. „Tatkräftige Unterstützung durch zwei gelernte Bautischler und einen gelernten Mauer kann man ja immer brauchen,“ gibt Vorsitzender Wehrmann schmunzelnd bekannt, „und wann hat man schon mal die Gelegenheit eine Klosterkirche neu zu bauen.“

Unter vier Augen mit dem Gründer und Ehrenvorsitzenden des Sankt Martin Orden e.V. Dipl.Ing. H.W.Wehrmann
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November 2019
Als der SMO gegründet wurde, im Frühjahr 1989, geschah dies fast unbemerkt, in kleinem Rahmen, ohne große Festveranstaltung oder ähnliches. Ein kleiner Artikel mit etwas größerem Foto in der Zeitung war alles, was zunächst nach außen erkennbar war.
Rund 40 Leute waren es, die sich auf Einladung und Initiative von mir im trafen und eine Organisation gründeten, die in ihrer Form wohl einzigartig ist.
Freunde, Verwandte, Familie waren dabei, darunter Baufachleute, Firmeninhaber, Ingineure und Studenten.
Dabei reichen die Anfänge des SMO eigentlich noch viel weiter zurück, es gibt sozusagen eine Prähistorie dieses Vereins. Schon Anfang der 60ger Jahre bin ich als junge Bauingineur sozial engagiert. Und ich tue dies dort, wo meine Fähigkeiten und Kenntnisse am Besten zu gebrauchen sind, auf dem Bau, als Mitglied der Stammgruppe des Internationalen Bauordens und erster Einsatzort ist das Urainische Gemeindezentrum in Mackwiller im Elsass.
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Natürlich war dies keine Dauerbeschäftigung, aber Anfang der 80ger Jahre gab es wieder intensivere Kontakte, vor allem zum alten Freund Franz-Josef Federsel, der da noch Chef des Österreichischen Bauordens war. Und schon lange bevor der SMO dann aus der Taufe gehoben wurde war Familie Wehrmann im Urlaub und an Wochenenden auf Baustellen zu finden, meist in Österreich. Und natürlich mussten früher oder später auch Freunde und Bekannte „dran glauben“ und wurden für die gute Sache eingespannt. Und so fanden sich einige Leute unversehens plötzlich auf einem Bauernhof oder im Wald in der Steiermark, in einer Behindertenwerkstatt in Niederösterreich oder im Begegnungszentrum im Elsass wieder um Dinge zu tun, die bei einigen Leuten nur ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen – nämlich um freiwillig und unentgeltlich
„auf dem Bau zu arbeiten“ und sogar manchmal das eigene Geld noch mitzubringen.
Das passt in das Weltbild von vielen Leuten leider wenig hinein, so wie früher das Verhalten eines jungen Reiteroffiziers, der seinen Mantel mit dem Schwert zerteilt um davon einem frierenden Bettler zu geben.
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Der Sankt Martin Orden hat in seinen nunmehr über 30 Jahren erstaunliches zu Wege gebracht. Und darauf kann er mit Recht Stolz sein.
Diese Organisation hat keine Einsatztruppe, keine Bau- oder Einsatzfahrzeuge, ja nicht einmal einen eigenen Anhänger, sie hat keinen großen Etat, bekommt keine Fördermittel oder Stiftungsgelder, hat keine hauptamtlichen Mitarbeiter
und doch…
Ohne den SMO würde in Nova Huta kein Hospiz stehen, das sich seit über 30 Jahren um viele tausende Krebskranke und deren Angehörige kümmert.
Ohne den SMO hätte das Ukrainische Gemeindezentrum in Mackwiller im Elsass schon vor Jahren schließen müssen und wäre nicht so lange Heimat und Anlaufstelle für so viele Menschen gewesen.
Ohne den SMO gäbe es keinen Orbker Hof in Detmold, wo die AGA Arbeitsplätze für psychisch Erkrankte anbieten kann.
Ohne den SMO gäbe es nicht das einzigartige, weil erste, deutsche orthodoxe Kloster in Buchhagen, einen echten Ankerpunkt des Himmels in dieser Welt.
Ohne den SMO hätten die Menschen in der Stadt Wehlen ihren Ort nach der Flut nicht so schnell wieder aufbauen können.
Ohne den SMO würde es in die Ukrainische Kirche in Bielefeld immer noch reinregnen und wahrscheinlich hätte das Gebäude aufgegeben werden müssen.
Ohne den SMO würde es in dieser Welt und in dieser Zeit ärmer aussehen, dies kann man wohl mit Fug und Recht so sagen.
Was führt Menschen dazu so etwas zu tun? Darauf gibt es glaube ich keine allgemeine Antwort. Es gibt sicher ebenso viele Motive und Gründe – auch ganz unterschiedliche, wie es Menschen gibt. Aber eins mag sicher bei allen ein Motiv, ein Grund, eine Überzeugung sein – das es etwas Größeres gibt und das der Mensch nicht für sich allein steht.
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Es gäbe soviel zu berichten.
Über die zahlreichen Projekte, über die bewegenden Begegnung mit unterschiedlichsten Menschen.
Über die geradezu abenteuerlichen Geschichten als es noch Grenzen und Zollstationen gab.
Über amüsante und nachdenkliche Situationen vor Ort.
Über Erlebnisse und Erfahrungen, die man so eigentlich nur machen kann, wenn man im Sankt Martin Orden ist.
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Ein altes Sprichwort aus dem Talmud sagt: „Wer einen einzigen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt.“ Und so glaube ich, dass der SMO seine Aufgabe als Hilfsorganisation mehr als gut erfüllt hat und dies hoffentlich auch weiterhin tun wird.
